Geflecht am Himmel

Über einem See in Schweden leuchten Wolken. Sie sind am Rand des Weltraums, daher leuchtet die Sonne noch darauf, obwohl es am Boden schon dunkel ist. Unten ist ein See, der die Wolken spiegelt.

Bildcredit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Diese einzigartigen nachtleuchtenden Wolken leiteten Sonnenlicht an den Himmel, während er immer dunkler wurde. Aufgenommen wurden sie am 10. Juli. Sie spiegeln sich im ruhigen Wasser eines Sees bei Vallentuna in der Nähe von Stockholm in Schweden.

Die eisigen Wolken schweben etwa 80 Kilometer über der Erdoberfläche am Rand des Weltraums. Dort reflektieren sie immer noch das Sonnenlicht, obwohl die Sonne für uns am Boden schon lange untergegangen ist. Die leuchtenden Nachtwolken sieht man üblicherweise nur in hohen Breiten und im Sommer. Man nennt sie auch polare mesosphärische Wolken. Sie entstehen, wenn Wasserdampf in die kalte obere Atmosphäre gelangt. Dort kondensiert er an feinen Staubkörnchen, die von zerbrochenen Meteoren oder vulkanischer Asche stammen.

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Lynds Dunkler Nebel 1251

Siehe Beschreibung. XXX Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Cristiano Gualco

Sterne entstehen in Lynds Dunklem Nebel (LDN) 1251. Der Nebel ist etwa 1000 Lichtjahre von uns entfernt und befindet sich oberhalb der Ebene der Milchstraße. LDN 1251 trägt auch den weniger appetitlichen Namen “Fauler Fisch-Nebel“. Die staubige Molekülwolke ist Teil einer größeren Gruppe von Dunkelwolken, die sich in Richtung der Cepheus-Aufhellung zieht. Beobachtungen der verdunkelnden Wolken in verschiedenen Wellenlängen konnten energiereiche Stoßwellen und Sternwinde von neugeborenen Sternen enthüllen. Darunter fand sich auch das verräterische rötliche Glimmen von Herbig-Haro Objekten, die in dem Bild versteckt sind. Ferne Galaxien treiben sich im Hintergrund der Szenerie herum, beinahe begraben von der staubigen Weite. Dieses Bildfeld ist sehr reizvoll für Teleskope und erstreckt sich über eine Fläche von beinahe dreimal dem Vollmond. In der Entfernung von LDN 1251 entspricht das einer Ausdehnung von etwa 25 Lichtjahren.

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Rubins erster Blick: Sternenlandschaft im Schützen

Dieses erste Bild des Vera-C.-Rubin-Observatoriums zeigt einen Ausschnitt im Sternbild Schütze mit dem Lagunen- und dem Trifidnebel. Das Bild ist sehr detailreich und zeigt viele kleine Nebel.

Bildcredit und Lizenz: NSF–DOE Vera-C.-Rubin-Observatorium

Diese interstellare Himmelslandschaft ist ein 4 Grad großes, prall gefülltes Sternenfeld in Richtung des Zentrums der Milchstraße. Es ist eines der ersten Bilder des neuen Vera-C.-Rubin-Observatoriums. Die hellen Nebel und Sternhaufen im Bild sind begehrte Halte auf Teleskoptouren am Himmel: Messier 8 und Messier 20.

Messier 8 wird auch der Lagunennebel genannt. Er ist eine gigantische Sternentstehungsregion mit über 100 Lichtjahren im Durchmesser. M8 ist etwa 4000 Lichtjahre von uns entfernt. Er enthält einen außergewöhnlichen Sternhaufen voll mit jungen und massereichen Sternen. Ihre starke Strahlung und ihre Sternwinde mischen den Nebel ordentlich durch und regen ihn zum Leuchten an.

Messier 20 trägt den Spitznamen Trifidnebel, weil er von dunklen Staubbändern in drei Teile geteilt wird. Sein rotes Leuchten entsteht durch leuchtenden Wasserstoff. Die blauen Farbtöne stammen von reflektiertem Sternenlicht.

Das Rubin-Observatorium nahm das Bild in den Nächten von 1.-4. Mai auf. In seiner vollen Auflösung ist die prachtvolle Sternenlandschaft im Schützen 84.000 Pixel breit und 51.500 Pixel hoch.

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Sonnenfinsternis

Der Mond ist markant als dunkle runde Silhouette dargestellt. Außen herum leuchtet die strahlenförmige Corona der Sonne. Am Mondrand sind einige rosarote Protuberanzen.

Bildcredit und Bildrechte: Fred Espenak

Am 20. April 2023 raste der Schatten des Mondes über die südliche Halbkugel der Erde. Auf einem schmalen Pfad, der kaum auf die Landoberfläche der Erde fiel, erzeugte der Mond dabei eine hybride Sonnenfinsternis. Diese gemischte Art der Finsternis ist sehr selten. Dabei ist entweder eine totale oder eine ringförmige Finsternis zu sehen, je nach Standort des Beobachters.

Einige Zuschauer dieses sehnlichst erwarteten Ereignisses erlebten die totale Sonnenfinsternis, als sie im Indischen Ozean vor der Westküste Australiens vor Anker lagen. Dieses Bild des bekannten Finsternisjägers Fred Espenak entstand an Bord des Schiffes. Es fängt die prachtvollen äußeren Schichten der aktiven Sonne ein. Es ist die Sonnenkorona, die in den Weltraum hinausströmt.

Das fantastische Bild besteht aus 11 einzelnen Aufnahmen mit Belichtungszeiten von einer halben bis nur einer zweitausendstel Sekunde. Dadurch wurden Details und Strukturen in der Korona sichtbar, die sonst mit freiem Auge nicht zu sehen sind.

Fred Espenak (1953-2025)

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M63, eine lockige Spiralgalaxie

Die Spiralgalaxie M63 ist nicht nur von vielen Sternen umgeben, sondern auch von vielen Galaxien. Sie macht einen etwas zerzausten Eindruck.

Bildcredit und Bildrechte: Alberto Pisabarro

Die helle Spiralgalaxie Messier 63 ist etwa 30 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Sie befindet sich am Nordhimmel im Sternbild der Jagdhunde und wird auch NGC 5055 genannt. Die majestätische Sterneninsel ist beinahe 100.000 Lichtjahre groß, also etwa so wie unsere Milchstraße. Ihr helles Zentrum und ihre prachtvollen Spiralarme brachten ihr auch den Namen Sonnenblumengalaxie ein.

Die lang belichtete Aufnahme zeigt auch lichtschwache Schleifen und sich kräuselnde Sternströme im Halo der Galaxie. Diese Sternströme reichen beinahe 180.000 Lichtjahre weit vom Zentrum der Galaxie hinaus. Sie sind wahrscheinlich die Reste von kleinen Begleitergalaxien von M63, die durch die Gezeitenkraft zerrissen wurden. In dem außergewöhnlichen Bild sind noch andere Begleiter von M63 zu sehen. Dazu zählen auch einige Zwerggalaxien, die in den kommenden Milliarden von Jahren neue Sternströme bilden könnten.

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Die Raumstation ISS fliegt vor der Sonne vorbei

Vor der orangefarben leuchtenden Sonne zieht die Internationale Raumstation ISS vorbei. Die Sonne ist von Spikulen überzogen. Am Rand treten einige Protuberanzen auf.

Bildcredit und Bildrechte: Pau Montplet Sanz

Normalerweise sehen wir die Internationale Raumstation (ISS) nur in der Nacht. Während sie die Erde umrundet, können wir beobachten, wie sie langsam als heller Punkt über den Himmel zieht. An den meisten Orten der Erde passiert das regelmäßig, nämlich etwa einmal im Monat. Dann kann man die Raumstation entweder kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang sehen, da sie dann von der Sonne angeleuchtet wird. Sobald sie aber in den Schatten der Erde eintritt, verschwindet sie vor unserem Blick.

Die einzige Gelegenheit, bei der wir die ISS auch tagsüber sehen können, ist, wenn sie zufällig genau vor der Sonne vorbeizieht. Dabei fliegt sie aber so schnell vor der Sonne vorbei, dass man sie nur auf ganz kurz belichteten Aufnahmen sehen kann. Dann ist der Umriss der Raumstation auf der Sonne im Hintergrund wie eingefroren.

Genau das passiert auf diesem Bild. Es ist eigentlich eine Serie von Bildern, die letzten Monat aus Sant Feliu de Buixalleu in Spanien aufgenommen wurden. Die Bilder mit der ISS wurden dann noch mit einem anderen Bild der Sonne kombiniert, in dem die Ausbrüche auf der Sonnenoberfläche noch besser zu sehen sind.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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